Geschichte
Hechthausen (beziehungsweise die hier damals begüterte Adelsfamilie de Hekethusen) wurde im Jahre 1233 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Zweifelsohne ist der Ort doch erheblich älter, obwohl keine Aufzeichnungen darüber zu finden sind.
Die heutige Gemeinde umfasst nicht nur den gleichnamigen Ort, sondern auch die ehemals selbständigen Dörfer Bornberg (erstmals erwähnt um 1680), Klint (1342), Kleinwörden (1346), Laumühlen (um 1560), Wisch (1420). In dieser Aufzählung fehlt ein Dorfname, der leider völlig verschwunden ist, obwohl er in vielen mittelalterlichen Dokumenten zu finden ist: "Borchholte". Dieses Dorf mag etwa die heutigen Ortsteile Klint und Laumühlen umfasst haben. Dieser Ort im Kirchspiel Hechthausen, nach dem sich die Adelsfamilie de Borchholte nannte, wird bereits im Jahre 1059 als "Burcholt" in einer Urkunde des Erzbischofs Adelbert von Bremen erwähnt.
Im Hochmittelalter zogen die de Hekethusen in die Nähe der Stadt Belgard (poln. Bialogard). Dort gründeten sie ein Dorf "Hechthausen" (poln. Ocwieka). Ist heute ein Teil der Ortschaft Czarnowęsy [tʃarnɔ'vɛ̃sɨ] (deutsch Zarnefanz), ein Dorf der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gemeinde Białogard (Belgard) im Powiat Białogardzki.
Im hiesigen Hechthausen trat wohl zunächst die Familie von Brobergen die Besitznachfolge der de Hekethusen, später jedoch (ca. 1400) die aus Horneburg stammende Familie Marschalck von Bachtenbrock an. Dieser hier heute noch ansässigen Familie gelang es schnell, sich ein kleines geschlossenes Herrschaftsgebiet, das Patrimonialgericht Hechthausen, einzurichten. Dazu gehörte auch die jenseits der Oste (größter Nebenfluss der Elbe) gelegene Ortschaft Kranenburg.
Als Patrone der Marien-Kirche zu Hechthausen übten sie zugleich auch die Aufsicht über die hiesigen Geistlichen aus. Sie waren auch an der Berufung des ersten lutherischen Geistlichen Andreas Gusters (ca. 1550) maßgeblich beteiligt. Obwohl die Machtbefugnisse der Familie Marschalck von Bachtenbrock durch die Landesherren immer weiter eingeschränkt wurden, blieb die Oberhoheit über das Gericht Hechthausen bis zu dessen Aufhebung im Jahre 1850 nominell bestehen. Die Ortschaften des Gerichts wurden danach zunächst dem Amt Himmelpforten, dann 1859 - mit Ausnahme von Kranenburg - dem Amt Osten zugeschlagen.
Nach verlorenem Krieg an der Seite Österreich-Ungarns wurde das Königreich Hannover 1866 von Preußen annektiert und damit zu einer preußischen Provinz. Im Zuge der preußischen Kreisreform entstand am 1. Januar 1885 aus dem Amt Osten - u.a. mit den Orten Bornberg, Hechthausen, Kleinwörden, Klint, Laumühlen und Wisch - und dem Amt Neuhaus der Kreis Neuhaus (Oste). 1932 wurde dieser Kreis mit dem damaligen Kreis Hadeln zum Landkreis Land Hadeln mit Kreissitz in Otterndorf vereinigt.
Nach dem Zusammenbruch des Großdeutschen Reiches übergaben die Reste der deutschen Wehrmacht (Korps Ems) Hechthausen am 5. Mai 1945 den Truppen der britischen Garde-Panzerdivision (s. Gedenkstein am Ortseingang).
1962 verloren mit der niedersächsischen Verwaltungs- und Gebietsreform die Orte Bornberg, Hechthausen, Kleinwörden, Klint, Laumühlen und Wisch ihre bisherige Selbständigkeit und wurden zur "Samtgemeinde an der Oste" vereinigt. Zehn Jahre später wurden diese Ortsteile zur Gemeinde Hechthausen zusammengefaßt, die ihrerseits Teil der Samtgemeinde Hemmoor wurde.
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